Mahnbescheid beantragen
Ablauf
Sie müssen den Erlass eines Mahnbescheides beantragen. Dazu gibt es drei Möglichkeiten:
- schriftlich mit einem besonderen Formular, das Sie im Schreibwarenhandel erhalten
- elektronisch, wenn Sie den Online-Mahnantrag ausfüllen und elektronisch oder per Post versenden
- auf Diskette oder Magnetbandkassette (dazu muss eine entsprechende Software verwendet werden)
Rechtsanwälte und Inkassounternehmen sind verpflichtet, den Antrag in maschinell lesbarer Form einzureichen.
Das Amtsgericht erlässt einen Mahnbescheid und stellt ihn Ihrem Gegner zu. Darin wird dieser aufgefordert, innerhalb von zwei Wochen die Geldschuld zu bezahlen oder dem Mahnbescheid zu widersprechen.
Widerspricht Ihr Gegner dem Mahnbescheid nicht, können Sie nach Ablauf der zwei Wochen einen Vollstreckungsbescheid beantragen.
Gleichzeitig mit Erlass des Mahnbescheids erhalten Sie als Antragsteller oder Antragstellerin eine Kostenrechnung für das Mahnverfahren. Falls Sie die Kosten des Verfahrens nicht aufbringen können, haben Sie möglicherweise Anspruch auf Prozesskostenhilfe.
Die Gerichtskosten des Mahnverfahrens nimmt das Mahngericht in den Mahnbescheid auf. Ist Ihre Forderung berechtigt, muss Ihr Gegner Ihnen die verauslagten Gerichtskosten erstatten.
Tipp: Weitere Details zum Ablauf des Mahnverfahrens können Sie den Seiten zur maschinellen Bearbeitung der gerichtlichen Mahnverfahren des Justizministeriums entnehmen.
Freigabevermerk
Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das Justizministerium hat dessen ausführliche Fassung am 19.11.2014 freigegeben.
Frist
Der Anspruch darf noch nicht verjährt sein.
Voraussetzungen
Sie haben Ihren Wohn- beziehungsweise Geschäftssitz in Baden-Württemberg.
Zuständigkeit
das zentrale Mahngericht für Baden-Württemberg: das Amtsgericht Stuttgart