Bis in die Sechzigerjahre hatten die meisten Gemeinden noch eine eigene Müllkippe – an Mülltrennung oder Recycling dachte niemand. Inzwischen stehen die Eigenverantwortung von Wirtschaft und Verbrauchern im Zentrum der Abfallgesetzgebung. In erster Linie soll die Produktion von Abfällen vermieden werden. An zweiter Stelle geht es um die Verwertung von Abfällen und erst am Schluss steht die Beseitigung des restlichen Mülls.
Tipp: Mehr Informationen dazu finden Sie im Faltblatt "Abfallwirtschaft in Baden-Württemberg" des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr.
Abfallvermeidung
Sie können die Menge an Restmüll für Ihren Haushalt auf ein Minimum reduzieren, wenn Sie Biomüll, Glas, Altpapier, Plastik und Elektroschrott getrennt entsorgen. Diese Produkte enthalten wertvolle Rohstoffe, welche Sie durch die Trennung Ihres Mülls in den Wertstoffkreislauf zurückführen. Dadurch können diese Rohstoffe weiterverwendet werden.
Mit geringem Aufwand können Sie viel für die Umwelt tun, wenn Sie folgende Punkte beachten:
- Verwenden Sie Mehrweg- statt Einwegbehälter!
Diese werden nach der Rückgabe wieder befüllt. Beachten Sie, dass nicht alle Pfandbehälter Mehrwegbehälter sind. Seit 2003 müssen Sie auch für bestimmte Einwegflaschen und Dosen Pfand bezahlen. - Sparen Sie bei Verpackungsmaterialien!
Tipp: Nehmen Sie zum Einkaufen eine Stofftragetasche oder einen Korb mit, damit Sie nicht in jedem Geschäft eine Plastiktüte verlangen beziehungsweise kaufen müssen. Das Pausenbrot ist in einer Dose besser aufgehoben als in einem Stück Alufolie. Verpackungen aus Papier und Karton können genauso dekorativ und schützend sein wie eine Folienverpackung. - Verwenden Sie Recyclingpapier!
Außerdem können Sie Papier sparen, wenn Sie nur die Dokumente ausdrucken, die Sie wirklich brauchen und dabei die Vorder- und Rückseite des Papiers benutzen. - Vermerken Sie auf Ihrem Briefkasten, dass Sie auf Broschüren und Werbung verzichten.
- Bringen Sie gebrauchte Kleider zur Altkleidersammlung.
- Kompostieren Sie Küchen- und Gartenabfälle selbst! So produzieren Sie wertvollen Dünger für Ihren Garten.
Viele Tipps zur Müllvermeidung an Schulen bieten die Seiten des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr.
Abfallentsorgung
In Baden-Württemberg sind die Stadt- und Landkreise für die Abfallentsorgung zuständig. Die Verwaltungen der Stadt- und Landkreise geben in der Regel einen Abfallkalender heraus, dem Sie alle Informationen zum Entsorgungssystem an Ihrem Heimatort entnehmen können. Welche Art von Müll wie zu entsorgen ist, können Sie in den entsprechenden Verfahrensbeschreibungen nachlesen.
Wenn Sie ein Unternehmen führen, finden Sie alle Informationen zur Betrieblichen Abfallwirtschaft in der Lebenslage "Unternehmen führen".
Energiesparlampen
Eine Verordnung der Europäischen Union sieht eine schrittweise Abschaffung der herkömmlichen Glühlampen vor. Denn diese geben viel mehr Energie in Form von Wärme ab, als sie Licht spenden. Seit September 2009 dürfen Standardglühlampen, die mehr als 100 Watt verbrauchen, und matte Glühbirnen nicht mehr verkauft werden. In den kommenden Jahren sollen auch Glühbirnen mit geringeren Wattzahlen abgeschafft werden. Als Privatverbraucher müssen Sie sich nicht sofort umstellen – Sie dürfen Glühbirnen, die Sie bereits gekauft haben, noch verwenden.
Energiesparlampen enthalten eine geringe Menge an Quecksilber. Deshalb dürfen Sie diese nicht im Hausmüll entsorgen, sondern nur über die Sammelstelle für Elektroschrott. Manche Händler bieten ihren Kunden an, die gebrauchten Lampen zurückzunehmen.
Tipp: Informationen über Einsparpotenziale von Energiesparlampen und Tipps für den Einkauf bietet das Umweltbundesamt mit der Broschüre "Setze Lichtzeichen" an.