Grundsätzlich können alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer auch über die Regelaltersgrenze hinaus arbeiten. Jedoch sehen einige Tarifverträge vor, dass das Arbeitsverhältnis mit Erreichen der Regelaltersgrenze endet. Die Beschäftigten mancher Berufsgruppen (z.B. Pilotinnen und Piloten) dürfen ihren Job bereits vor dem 65. Lebensjahr nicht mehr ausüben. Nur wenn sich Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite einig sind, ist eine weitere Beschäftigung möglich.
Diese Beschäftigung nach Vollendung der Regelaltersgrenze muss nicht im vollen Umfang erfolgen - viele ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer möchten gerne weniger als 40 Stunden pro Woche arbeiten. Welche Möglichkeiten sich für Seniorinnen und Senioren nach Erreichen der Regelaltersgrenze bieten, stellen wir Ihnen in diesem Kapitel vor.
Weiterbeschäftigung beim bisherigen Arbeitgeber
Wenn Sie darüber nachdenken, auch im Rentenalter weiterzuarbeiten, wenden Sie sich zuerst an Ihren Arbeitgeber. Es bieten sich Ihnen zwei Möglichkeiten:
- Sie können sich die Rente voll auszahlen lassen und nebenher arbeiten oder
- Sie verzichten vorerst auf die Rente. Dann steigt der Rentenanspruch um monatlich 0,5 Prozent.
Weiterbeschäftigung im Rahmen von Minijobs
Auf dem privaten Arbeitsmarkt können Seniorinnen und Senioren im Rahmen einer geringfügigen Beschäftigung tätig sein, beispielsweise als Haushaltshilfe, als Hilfe bei der Gartenarbeit, zur Betreuung von Kindern oder als Unterstützung in der Pflege von Angehörigen. Auch kleinere Unternehmen, insbesondere Handwerksbetriebe oder Geschäfte, sind an geringfügig Beschäftigten interessiert.
Achten Sie darauf, dass Sie durch Ihren Arbeitgeber als geringfügig beschäftigt bei der Minijobzentrale angemeldet werden. Die Minijobzentrale zieht von Ihrem Arbeitgeber die Lohnnebenkosten ein und sorgt dafür, dass Sie in Ausübung Ihrer Tätigkeit versichert sind. Weitere Informationen zum Thema "Minijob" finden Sie in der Lebenslage "Arbeit und Beruf".
Selbständige Arbeit oder auf Honorarbasis
Wenn Sie eine Dienstleistung gegen Honorar erbringen, dann sind Sie selbständig tätig. Diese Möglichkeit steht Ihnen auch im Ruhestand offen. Beachten Sie dabei, dass Sie
- Ihr Einkommen aus selbständiger Arbeit versteuern und
- möglicherweise ein Gewerbe anmelden müssen.
Lassen Sie sich durch eine Steuerberaterin oder einen Steuerberater beziehungsweise eine Rechtsanwältin oder einen Rechtsanwalt beraten und informieren Sie sich in unseren Lebenslagen "Gewerbezulassung" und "Unternehmensgründung".
Achtung: Bei einer vorzeitigen Altersrente und bei Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit müssen Sie die sogenannten Hinzuverdienstgrenzen beachten.