Lebenslagen & Verfahren

Auf dieser Seite haben wir für Sie typische Situationen aufgelistet, in denen Sie - privat oder geschäftlich - Verwaltungsdienstleistungen in Anspruch nehmen können oder müssen. Klicken Sie einfach auf das Stichwort, das Ihre Situation am besten beschreibt. Sie erfahren dann zum Beispiel, an wen Sie sich wenden müssen, was wann zu tun ist, welche Rechte und Pflichten Sie haben, welche finanziellen Hilfen Ihnen zustehen und welche steuerlichen Auswirkungen es gibt.

Lebenslagen

6. Berufliche Schulen

Nach Abschluss einer allgemeinbildenden Schule bietet das berufliche Schulwesen den Schulabgängerinnen und Schulabgängern vielfältige Möglichkeiten, zusätzliche Qualifikationen zu erlangen. Die Jugendlichen werden im Vorfeld oder während einer Ausbildung schulisch begleitet. Der Besuch verschiedener Formen von beruflichen Schulen ermöglicht gleichzeitig den Erwerb von Bildungsabschlüssen.

Im Vorqualifizierungsjahr Arbeit/Beruf (VAB), dem Berufseinstiegsjahr (BEJ) und der dualen Ausbildungsvorbereitung (AVdual) werden junge Schulabgängerinnen und Schulabgänger bei ihrer beruflichen Orientierung und Berufsfindung unterstützt. Dabei werden Grundkenntnisse in ein bis drei Berufsfeldern vermittelt und die Allgemeinbildung erweitert.

Berufsfachschulen bieten die Möglichkeit einer schulischen Ausbildung in Vollzeit.

Folgende Formen werden unterschieden:

Das Berufskolleg vermittelt Jugendlichen mit Mittlerem Bildungsabschluss, gegebenenfalls über Zusatzunterricht und Zusatzprüfung, berufsqualifizierende Inhalte und die Fachhochschulreife. Bestimmte Berufskollegs, wie z.B. das Berufskolleg für Sozialpädagogik, haben einen qualifizierten Berufsabschluss zum Ziel. Das einjährige Berufskolleg zum Erwerb der Fachhochschulreife bietet nach Abschluss einer Berufsausbildung die Möglichkeit, innerhalb eines Jahres die Studierfähigkeit zu erlangen.

Berufliche Gymnasien der dreijährigen Aufbauform sind Vollzeitschulen, die zur allgemeinen Hochschulreife führen. Die intensive Beschäftigung mit beruflichen Inhalten der jeweiligen beruflichen Richtung vermittelt einen guten Einblick in typische Fragestellungen, Denk- und Arbeitsweisen in diesem Bereich und bereitet so auf anspruchsvolle Ausbildungen oder das Studium vor.

Das Berufliche Gymnasium der dreijährigen Aufbauform umfasst in Baden-Württemberg folgende Richtungen:

  • Agrarwissenschaftliche Richtung
  • Biotechnologische Richtung
  • Ernährungswissenschaftliche Richtung
  • Sozial- und Gesundheitswissenschaftliche Richtung mit den Profilen Soziales und Gesundheit
  • Technische Richtung mit den Profilen Mechatronik, Gestaltungs- und Medientechnik, Informationstechnik, Technik und Management, Umwelttechnik
  • Wirtschaftswissenschaftliche Richtung mit den Profilen Wirtschaft sowie Internationale Wirtschaft und Finanzmanagement

Berufliche Gymnasien der sechsjährigen Aufbauform (6BG) werden seit vielen Jahren an einzelnen Standorten in der wirtschaftswissenschaftlichen Richtung und seit dem Schuljahr 2012/13 auch in der technischen Richtung sowie der ernährungswissenschaftlichen beziehungsweise sozialwissenschaftlichen Richtung angeboten. In die Klasse 8 des 6BG können interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden, die zuvor das Gymnasium, die Realschule, die Hauptschule oder die Werkrealschule besucht haben. Das 6BG stellt somit eine Alternative dar, das Abitur nach der Grundschule in neun Schuljahren zu erreichen.

Die Mittelstufe der Berufsoberschule (Berufsaufbauschule) führt Jugendliche mit Hauptschulabschluss und beruflicher Qualifikation zum Mittleren Bildungsabschluss.

Die Oberstufe der Berufsoberschule (Technische Oberschule, Wirtschaftsoberschule oder Berufsoberschule für Sozialwesen) baut auf einen qualifizierten mittleren Bildungsabschluss und eine abgeschlossene Berufsausbildung auf. Sie bietet die Chance, auf dem zweiten Bildungsweg die fachgebundene Hochschulreife beziehungsweise in Verbindung mit einer zweiten Fremdsprache die allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Beide Abschlüsse sind bundesweit anerkannt.

Die Berufsschule ist ein Teil des dualen Ausbildungssystems. Zusammen mit dem Betrieb vermittelt sie eine Berufsausbildung. Dabei hat die Berufsschule die Aufgabe, den Schülerinnen und Schülern berufsbezogene und berufsübergreifende Kompetenzen unter besonderer Berücksichtigung der Anforderungen der Berufsausbildung zu vermitteln. Zudem wird die allgemeine Bildung vertieft und erweitert.

Das Angebot von Förderberufsfachschulen, hauswirtschaftlichen Förderberufsfachschulen und Sonderberufsschulen richtet sich an behinderte Schulabgängerinnen und Schulabgänger. Der erfolgreiche Besuch ermöglicht durch Ablegen von Zusatzprüfungen auch die Erlangung eines höheren schulischen Bildungsabschlusses.

Verfahren