Am Anfang jeder Unternehmensgründung sollte ein sorgfältig ausgearbeiteter Businessplan stehen. In diesem stellen Sie Ihre Geschäftsidee umfassend und überzeugend dar. Das ist für Kreditverhandlungen mit Geldgebern unerlässlich.
Der Businessplan ist kein unveränderliches Schriftstück, sondern ein dynamisches Instrument der Gründungsplanung. Er hilft Ihnen, von der Ideenphase in die konkrete Planungsphase Ihres Unternehmens zu kommen. Es dient als Leitfaden für Ihr Vorgehen beziehungsweise als Kontrollinstrument und lässt Sie alle Aspekte Ihres Vorhabens genau überprüfen. So können Sie, bevor Sie wirtschaftliche Verpflichtungen eingehen, Ihr Gründungsvorhaben rechtzeitig und ohne größere Verluste umplanen oder wieder verwerfen.
Tipp: Lassen Sie sich beim Erstellen des Businessplans nicht unter Zeitdruck setzen und erstellen Sie ihn auf jeden Fall selbst. Erstellen Sie für sich selbst neben einem Best-Case-Szenario mindestens auch ein Worst-Case-Szenario (z.B. Wie lange können Sie ohne Umsatz überleben?). Definieren Sie konkret Etappenabschnitte und Reaktionen, falls Sie diese nicht erreichen. Wo ist für Sie der Punkt, an dem Sie Ihr Vorhaben nicht mehr weiterverfolgen werden?
Aufbau des Businessplans
Überlegen Sie vor Erstellung des Plans, für welche Zielgruppen er gedacht ist. Zielgruppen sind beispielsweise Banken, private Kapitalgeberinnen und Kapitalgeber oder Venture-Capital-Gesellschaften, Kooperationspartner, Geschäftspartner sowie Lieferbetriebe. Eventuell müssen Sie ihn für verschiedene Adressaten mit anderen Schwerpunkten gewichten, um diese zu überzeugen.
Die Adressaten des Businessplanes kommen meist nicht aus Ihrer Branche. Daher sollten Sie ihn
- leicht verständlich schreiben (kurze Sätze, Fachbegriffe erläutern, technische Details zugunsten klarer Darstellungen vermeiden),
- sachlich und realistisch darstellen und
- ansprechend gestalten (in Form, Aufbereitung und Inhalt; nicht mehr 30 Seiten).
Der Businessplan besteht aus folgenden Abschnitten:
- Zusammenfassung
- Person der Gründerin oder des Gründers
- Gründe für die geplante Selbständigkeit
- Branchenerfahrung, kaufmännische Kenntnisse
- Unternehmen (Geschäftsidee)
- Firmenname, Rechtsform
- Geschäftsgegenstand, Produkt oder Dienstleistung
- Organisation des Unternehmens
- Chancen und Risiken
- Markt
- Marktübersicht
- Kundschaft
- Konkurrenz-/Wettbewerbsanalyse
- Lieferantenauswahl
- Marketing
- Preis
- Vertrieb (Kosten des Vertriebs, wie vertreiben Sie die Produkte/Dienstleistung)
- Werbung/Werbemaßnahmen
- Standortplanung
- örtliche Lage der Räumlichkeiten (vor allem bei Einzelhandelsbetrieben)
- Vor- und Nachteile des Standorts
- Personalplanung
- Anzahl der Beschäftigten
- Qualifikation und Entlohnung
- Finanzierung
- Kapitalbedarf (Investitionen, Betriebsmittel, Gründungskosten)
- Finanzierung (Eigenkapital, Fremdmittel)
- Rentabilitätsrechnung
- Liquiditätsplan
- Unterlagen/Anlagen
Tipp: Die Industrie- und Handelskammern (IHKn) sowie Handwerkskammern (HWKn) bieten Ihnen Unterstützung bei der Erstellung des Businessplans. Hilfreich sind auch die folgenden Internetangebote:
- Internetportal der Gründungswerkstatt Deutschland
Dieser Projektverbund aus IHKn, HWKn, Gründungsinitiativen und der KfW Bankengruppe unterstützt Sie bei der Planung und Umsetzung Ihrer Gründungsidee. Mit dem Businessplanmodul können Sie online ihren Businessplan entwickeln.
Viele IHKn bieten eigene Gründungswerkstätten mit regionalen Inhalten und einer Online-Begleitung durch erfahrene Tutorinnen und Tutoren an.
Existenzgründerinnen und Existenzgründer in Gebieten ohne regionale Gründungswerkstatt können sich im Basisportal "Gründungswerkstatt Deutschland“ registrieren und ihren Businessplan erarbeiten. - Existenzgründerportal des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie
Dort finden Sie einen kostenlosen und frei zugänglichen Online-Businessplaner.