Kohlendioxid (CO2) gilt als einer der Hauptverursacher der weltweiten Erderwärmung. Es entsteht vor allem bei der Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Kohle, Erdöl und Erdgas. Aber auch in der Landwirtschaft und bei der Energieerzeugung aus Biomasse entsteht CO2. Auswirkungen der globalen Erwärmung sind zum Beispiel das Ansteigen der Meeresspiegel, die hohe Zahl von Naturkatastrophen wie Wirbelstürme, das Abschmelzen der Gletscher, Überschwemmungen oder der Rückgang der Schneedecke in den Alpen.
Im Kyoto-Protokoll, das 1997 in Japan verabschiedet wurde, verpflichten sich die Industrieländer, bis zum Jahr 2012 ihre Treibhausgasemissionen um fünf Prozent gegenüber dem Ausstoß im Jahr 1990 zu verringern. Die Bundesregierung will bis zum Jahr 2020 den Ausstoß sogar um bis zu 40 Prozent reduzieren. Verschiedene Programme, u. a. das Integrierte Energie- und Klimaschutzprogramm (IEKP) und das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 enthalten Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen.
Die Landesregierung hat in diesem Zusammenhang im Juni 2014 ein Integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept Baden-Württemberg (IEKK) verabschiedet und - unterschiedliche Forschungsprojekte zum Klimawandel wurden initiiert. Die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz aktualisiert regelmäßig den Klimaatlas mit meteorologischen Elementen.
Tipp: Der CO2-Rechner des Umweltbundesamtes verdeutlicht Ihnen, wie viel CO2 Sie selbst oder Ihr Haushalt verursachen.
Auch Sie als Bürgerin oder Bürger können zum Klimaschutz beitragen, denn die Höhe des Stromverbrauchs und die Art der Heizungsanlage haben Einfluss auf Ihre persönliche Klimabilanz. Etwa ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs entfällt auf die privaten Haushalte.
Fossile Energieträger
Eine sehr verbreitete Heizquelle in Deutschland ist die Ölzentralheizung. Sie hat den Vorteil, dass Sie als Verbraucher selbst entscheiden können, wann und woher Sie Ihr Öl beziehen. Außerdem sind Ölheizungen sehr lange funktionsfähig. Allerdings verliert die Ölheizung nicht nur aufgrund des hohen CO2-Ausstoßes an Attraktivität, sondern auch wegen der steigenden Ölpreise.
Gas gilt gegenüber Öl als umweltfreundlicherer Rohstoff, da es weniger Rückstände bei der Verbrennung hinterlässt. Allerdings ist der Gaspreis an den Preis des Öls gekoppelt. Wenn der Ölpreis steigt, zieht der Gaspreis rasch nach. Statt Platz für die Brennstoffbevorratung benötigen Sie bei einer Gasheizung lediglich einen Gasanschluss.
Sie können Ihr Haus auch mit Holz heizen. Dies ist meist mit größerem Arbeitsaufwand verbunden. Sie können jedoch inzwischen Anlagen kaufen, die bei der Befeuerung automatisch Holz, z.B. in Form von Holzpellets, nachfüllen. Holz gilt als weitgehend klimaneutral, weil Bäume während ihres Wachstums so viel CO2 aufnehmen wie bei ihrer Verbrennung entsteht. Kohle verursacht dagegen sehr hohe CO2-Emissionen und ist daher als weniger umweltfreundlich einzustufen.
Erneuerbare Energieträger
Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern sind sogenannte erneuerbare Energiequellen quasi unerschöpflich. Zu ihnen zählen Sonnen-, Wind- und Wasserkraft sowie die Energie aus Biomasse und Erdwärme. Erneuerbare Energien schonen das Klima, weil sie wenig CO2 verursachen.
Beachten Sie bitte, dass das Wärmegesetz des Bundes (Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz) ab 2009 Bauherren neuer Gebäude verpflichtet, anteilig erneuerbare Energien für die Wärmeversorgung zu nutzen. Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz Baden-Württemberg (EWärmeG) verpflichtet ab 2010 Eigentümer von bestehenden Wohngebäuden, 10 Prozent des jährlichen Wärmebedarfs über erneuerbare Energien zu decken. Diese Pflicht greift jedoch erst, wenn die zentrale Heizungsanlage ausgetauscht wird. Informationen dazu finden Sie in den entsprechenden Verfahrensbeschreibungen.
Tipp: Das Umweltministerium Baden-Württemberg bietet Informationsmaterialien zum Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz.
Hinweis: Wenn Sie im Haushalt Energie aus erneuerbaren Energiequellen nutzen, können Sie sich auf der Onlinekarte "Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg" eintragen. Falls Sie sich noch nicht für eine Anlage entschieden haben, können Sie dort nachschauen, welche Modelle Menschen in Ihrer Umgebung nutzen. Das Umweltministerium unterstützt so die Vernetzung der Bürger im Land und zeigt auf, wie sich die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen in Baden-Württemberg entwickelt.
Energie einsparen
Mit einer guten Dämmung Ihres Hauses können Sie sehr viel Energie einsparen. Wenn Sie wissen wollen, wie viel Energie in Ihrer Wohnung "verheizt" wird, können Sie sich auf den Seiten des "Heizspiegel" informieren.
Seit dem 1. Januar 2009 ist der Energiepass oder Energieausweis Pflicht für alle Wohngebäude, die neu vermietet oder verkauft werden. Der Energieausweis stuft ein Gebäude nach seinem Energiebedarf oder seinem Energieverbrauch ein, macht also die energetische Qualität eines Gebäudes transparenter.
Wenn Sie Ihr Wohnhaus sanieren möchten, sollten Sie vorher eine Energiesparberatung in Anspruch nehmen. Diese Beratung wird vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie vom Umweltministerium durch den sogenannten EnergieSparCheck mit Zuschüssen gefördert. Weitere Informationen dazu finden Sie in der entsprechenden Verfahrensbeschreibung.
Informationen zur "Planung der Heizungsanlage" finden Sie in der Lebenslage "Bauen und Modernisieren".
Stromversorgung
Der in Baden-Württemberg verbrauchte Strom wird zu etwa 90 Prozent im Land erzeugt. Die Bruttostromerzeugung verteilte sich im Jahr 2008 zu rund 50 Prozent auf Kernkraft, zu rund 27 Prozent auf Steinkohle, zu rund 14 Prozent auf erneuerbare Energien und zu knapp 6 Prozent auf Erdgas.
Sie können Ihren Energieanbieter selbst wählen. Wenn Sie sich für Strom aus erneuerbaren Energien entscheiden, können Sie damit einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Reduktion von CO2 leisten. Informationen über die Anbieter von Ökostrom bietet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf seiner Internetseite.
Hinweis: Der Begriff Ökostrom ist nicht gesetzlich geschützt.
Wie sich Ihre Strom- und Gaspreise zusammensetzen und unter welchen Umständen Sie Ihren Anbieter wechseln können, erfahren Sie in der Lebenslage Verbraucherschutz und Ernährung im Kapitel "Strom- und Gaspreise".
Das Kapitel "Alternative Antriebe" in der Lebenslage Verkehr und Verkehrswege bietet Ihnen Informationen über umweltfreundliche Alternativen zum Benzinmotor.