Schadensausgleich im Strafverfahren (Adhäsionsverfahren) beantragen
Ablauf
Sie können den Antrag auf Adhäsion
- schriftlich bei Gericht oder bei der Staatsanwaltschaft stellen oder
- von Urkundsbeamten oder Urkundsbeamtinnen des Gerichts aufnehmen lassen oder
- in der Hauptverhandlung mündlich vortragen.
Hinweis: Ein Anwalt oder eine Anwältin ist für die Antragstellung nicht erforderlich.
In Ihrem Antrag müssen Sie deutlich darlegen, was (Gegenstand) Sie von der angeklagten Person erwarten und warum (Grund). Der Antrag sollte außerdem die Beweismittel enthalten. Sie müssen allerdings keinen festen Betrag für die Höhe des Schmerzensgeldes nennen. Das Gericht wird die Höhe festlegen.
Hinweis: Sie können den Antrag bis zur Verkündung des Urteils zurücknehmen.
Das Strafgericht entscheidet im Rahmen des Strafurteils über den zivilrechtlichen Anspruch, der im Adhäsionsantrag geltend gemacht wurde. Sie erhalten eine Abschrift des Urteils.
Kommt das Gericht zum Ergebnis, dass der Antrag unzulässig oder unbegründet ist, sieht es durch Beschluss von einer Entscheidung ab.
Freigabevermerk
Dieser Text entstand in enger Zusammenarbeit mit den fachlich zuständigen Stellen. Das
Justizministerium hat dessen ausführliche Fassung am 25.06.2012 freigegeben.
Unterlagen
Die zuständige Stelle kann Unterlagen verlangen, beispielsweise:
Voraussetzungen
Voraussetzungen für die Durchführung des Adhäsionsverfahrens sind:
- Der Anspruch darf noch nicht anderweitig gerichtlich geltend gemacht worden sein.
- Der oder die Angeklagte muss zur Tatzeit mindestens 18 Jahre alt gewesen sein.
Zuständigkeit
das für das Strafverfahren zuständige Gericht